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Liebe Schülerinnen und Schüler,

liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

was für ein Jahr! Da ärgerte ich mich gerade, dass ich wegen des Sturms Sabine einen ganzen Tag Unterricht ausfallen lassen musste … und dann kam Covid-19!

Ein Schuljahresrückblick und Ausblick auf das kommende Schuljahr

kommt in diesem Jahr nicht um die Pandemie herum. Doch da genau diese das vergangene Schuljahr prägte und einen Schatten auf das kommende wirft, gibt es dazu auch keinen Grund.

Die Krise ließ und lässt uns als Schulfamilie eng zusammenstehen und gemeinsam Lösungen und Wege finden, mit den besonderen Rahmenbedingungen umzugehen. Dies zeigte sich in einer durch Empathie, Sensibilität und Umsicht geprägten Kommunikation, im verständnisvollen Miteinander zwischen Schulpflicht und häuslichen Möglichkeiten wie auch in der Behutsamkeit und Sorgfalt, mit der die gesamte Schulfamilie die nicht uneingeschränkte Wiederaufnahme des Unterrichts verantwortungsvoll gestaltete.

In diesem Zusammenhang ist es mir ein Anliegen, auf drei Aspekte einzugehen, die jüngst teils öffentlich zur Sprache kamen und zumindest mich doch irritierten:

  1. In der Schließungszeit baten wir Sie um Altgeräte, die Sie trotz brauchbaren Zustands nicht mehr verwenden, um so als Schulfamilie einander unterstützen zu können, denn es gab durchaus – wenn auch nur wenige – Familien, bei denen das Lernen auf Distanz schon am Vorhandensein entsprechender Geräte scheiterte. Zweifelloslos war uns bewusst, dass der Schulträger bereits alles in die Wege leitete, um uns mit Geräten auszustatten. Doch ebenso sicher wussten wir, dass dies Zeit benötigen würde, war (und ist) doch der Endgeräte-Markt durch die vielen, die ins Homeoffice mussten, leergefegt. An dieser Stelle ein herzliches Danke an die Spender, die so nicht nur nachhaltig, sondern sozial verantwortlich handelten. Die freundliche Aufforderung auf unserer Homepage dann aber in der Öffentlichkeit polemisch als Bettelbrief zu denunzieren und politisch zu instrumentalisieren, ist sicher absurd, wenn nicht unsensibel oder gar geschmacklos.

  2. Ähnlich befremdend war der Vorwurf, keine andere Schulleitung außer der des Franken-Gymnasiums habe den Standpunkt, dass das Land oder die Stadt für die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit Mund-Nasen-Bedeckungen zuständig sei, keine andere Schule habe diesbezüglich Spendenaufrufe gestartet, so wurden wir gescholten. Was sagt man dazu? Herzlichen Dank für das Kompliment! In der Tat ist es so, dass wir uns in der sogenannten erweiterten Schulleitung in die Pflicht genommen fühlten, den Schulbesuch unserer Schülerinnen und Schüler unter Rahmenbedingungen stattfinden zu lassen, die – soweit unter diesen Umständen überhaupt möglich – ein gutes Gefühl vermitteln. (Schade, dass wir gleich zweimal bestohlen wurden durch die Entwendung unserer Handdesinfektionsmittel, einhergehend mit Sabotage an unseren Hygienemaßnahmen.)

    Seien Sie versichert, wir am Franken-Gymnasium werden auch weiterhin ein hohes Maß an Fürsorge und Verantwortung für Ihre uns anvertrauten Kinder empfinden und dieses auch umsetzen. Ein herzliches Dankeschön an all die vielen Spender, die uns bei diesem Unterfangen unterstützten, unterstützen oder in Zukunft unterstützen werden. Vielen Dank auch für die zahlreichen wertschätzenden Rückmeldungen für das Krisenmanagement in den vergangenen Monaten!

  3. Ein wenig amüsiert habe ich mich über den Hinweis, man könne sich doch nicht freuen, eine kleine Abiturientia zu haben. – Als ob wir nicht stolz wären, im Vergleich zu 2017 nunmehr ein Plus von über 60 Prozent bei den Anmeldungen in Klasse 5 zu haben. Als ob wir nicht stolz wären, mittlerweile sogar Neuanmeldungen im deutlich dreistelligen Bereich zu verzeichnen. Aber ich lasse es mir auch nicht nehmen, mich – vor allem im Sinne der ältesten unserer Schülerinnen und Schüler – zu freuen, dass alle unsere 50 Abiturientinnen und Abiturienten gemeinsam (!) den Abschluss ihrer Schullaufbahn feiern konnten – mit ihren Eltern. Und das, ohne auf zwei oder drei Feiern aufgeteilt zu werden, wie es anderenorts der Fall war. Dies war nur dank einer – ausnahmsweise – kleinen Jahrgangsstufe möglich. So konnten wir erfreulicherweise (!) auch unter Covid-19-Rahmenbedingungen alle gemeinsam mit Wertschätzung und gemeinschaftlich aus unserer Schulfamilie ins nachschulische Leben entlassen. Auch hier ein herzliches Danke an alle, die dies durch Kompromissbereitschaft, Mitwirkung und Engagement ermöglicht haben.

    Hier sollen Glückwünsche zum höchsten deutschen Schulabschluss nicht zu kurz kommen: Allen Abiturientinnen und Abiturienten wünsche ich für ihre Zukunft – ganz gleich ob beruflich oder privat – alles Gute und Gottes Segen. Und ich hoffe auf ein Nachholen der großen abendlichen Abiturfeier und somit auf ein baldiges Wiedersehen!

Leider ist in der Covid-19-Pandemie untergegangen, dass bereits der erste Bauabschnitt der Campus-Gestaltung fertiggestellt wurde. Das macht Lust auf mehr und wir freuen uns auf die weiteren Gestaltungsschritte. – Unsere Spielfläche ist ausnehmend gut gelungen und das verdanken wir insbesondere und maßgeblich dem Förderverein, der mit einem fünfstelligen Betrag die Spielgeräte finanzierte. Ein solcher Förderverein ist unbezahlbar. (Der Mitgliedsbeitrag allerdings durchaus – ziehen Sie es doch bitte in Erwägung!)

Und wir sind erneut als Europa-Schule zertifiziert worden. Ein herzliches Dankeschön an die Mitglieder des European Departments unserer Schule. Das bedeutet Kontinuität und Verlässlichkeit.

Was nun erwartet uns im nächsten Schuljahr?

Hoffentlich können wir uns nach den Turbulenzen in diesem Schuljahr wieder auf die Kernarbeit des Unterrichtens, hier besonders die angestrebte Unterrichtsentwicklung sowie die Arbeit der zahlreichen Schulentwicklungsgruppen, konzentrieren. (Beratungskonzept, Medienkonzept, MINT-Bereich, Schulfest (verschoben!), Starthilfe, Gesundheitserziehung, Nachhaltigkeit u.v.m.).

Das neue Schuljahr wird ein verändertes Kollegium sehen: fünf Abgängen stehen erfreuliche sechs Neuzugänge und zwei Rückkehrerinnen gegenüber. – Auch auf die Fortsetzung der Kooperation mit den anderen Zülpicher Schulen blicke ich mit Vorfreude und Zuversicht.

Auf der anderen Seite werden wohl 116 (einhundertsechzehn) neue Fünftklässler(innen) zu unserer Schulfamilie hinzustoßen, ergänzt durch eine zweistellige Zahl an Zugängen in der EF. Das bedeutet, dass das ohnehin schon hohe Niveau an Neuanmeldungen, das wir uns in den letzten Jahren erarbeiteten, in diesem Jahr noch deutlich übertroffen werden konnte. Und es bedeutet auch, dass wir in der fünften Klasse nunmehr fünf Klassenverbände einrichten werden, um übergroße Lerngruppen zu vermeiden und unsere Jüngsten pädagogisch, methodisch und didaktisch optimal aufnehmen und betreuen zu können. Auch dafür ein herzlicher Dank an alle Lehrkräfte, die durch ihre überzeugende Arbeit zum Vertrauen in unser schulisches Konzept beigetragen haben, insbesondere an die Verantwortlichen, vor allem im Erprobungsstufen- sowie im Oberstufenteam.

Selbstverständlich war auch dies wie in jeder Rückschau nur ein Blick auf Ausschnitte unseres Schullebens, aus welchem noch so viele andere Aspekte hervorgehoben werden könnten. Daher möge sich bitte auch in diesem Jahr niemand vergessen oder unberücksichtigt fühlen. Gemeinsam bleiben wir – auch das schreibe ich in jedem Jahr (weil es mein Leitungsmotto ist) – als Schulfamilie auf dem Weg, um für die uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler (denn eben diese stehen im Mittelpunkt unseres täglichen respektvollen Miteinanders und Wirkens) bestmögliche Bedingungen und Möglichkeiten hier bei uns am FraGy zu schaffen.

In diesem Jahr möchte ich dankend enden, auch wenn ich mich ggf. wiederhole. Einen herzlichen Gruß des Dankes sende ich stellvertretend für alle, die nicht aufgeführt werden:

  • allen Spendern, besonders denen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie (schauen Sie gerne auf unsere Homepage), ganz besonders dem Förderverein,

  • allen Lehrkräften und Mitarbeiter(inne)n, die engagiert an der Bewältigung der Krise bzw. der Gestaltung der schulischen Arbeit unter den geänderten Rahmenbedingungen mitgewirkt haben, hier besonders dem Hygieneteam, dem Corona-Krisenteam, den Verantwortlichen für Digitalisierung und Medien, dem Sekretariat, der Schulverwaltung, der erweiterten Schulleitung, …,

  • dem Schulträger, hier stellvertretend namentlich Herrn Hürtgen wie auch Herrn Preuß und Herrn Franzen, für die unkomplizierte und konstruktive Zusammenarbeit,

  • allen Eltern, die mit so viel Geduld und Kooperationsbereitschaft das Lernen auf Distanz begleitet und unterstützt haben,

  • den Schülerinnen und Schülern, die nahezu ohne Murren so vorbildlich die schulischen Hygienemaßnahmen eingehalten bzw. umgesetzt haben.

Und ein weiteres Mal danke ich herzlich für die vielen Anregungen, Hinweise und positiven Rückmeldungen. Wir alle freuen uns weiterhin über jede Wertschätzung, Unterstützung und Aufgeschlossenheit.

Euch und Ihnen allen möchte ich – auch wenn es überstrapaziert ist – Gesundheit wünschen, aber vor allem erholsame Ferien- und Urlaubstage sowie Gottes Segen. Nutzt bzw. nutzen Sie die freien Tage in diesem Jahr umso mehr zu Erholung, Abstand und Muße!

Herzlichst

Joachim P. Beilharz

Schulleiter

Was ist Glück?

Eine Grießsuppe, eine Schlafstelle,

gute Freunde und keine Zahnschmerzen;

das ist schon viel.

Theodor Fontane